Rettet den Wollenberg!
Der Höhenrücken des Wollenberges wird nach Beschluss der Gemeinden Wetter und Lahntal mit sechs Windkraftanlagen (WKA) bebaut. Jede Anlage wird 199,5 m hoch. Eine breit ausgebaute Ringstraße wird die Anlagen des Windparks verbinden.
Der Wollenberg ist als europäisches Fauna-Flora-Habitat (FFH-Gebiet) ausgewiesen, steht damit unter besonde-rem Schutz. Billigend in Kauf genommen wird die Zerstörung der Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten sowie die Dezimierung der Populationen. Als Naherholungsgebiet wird der Wollenberg seine Attraktivität verlieren. Das schadet den Anwohnern und dem Tourismus!
Naturlandschaft Wollenberg
Quelle: bi-wollenberg.org, CC BY-SA 3.0
Die Wirtschaftlichkeit der Anlagen ist fraglich! Trotz Zusagen wurden keine Windmessungen durchgeführt. Um Fördergelder zu sichern, wird das Projekt im Eiltempo vorangetrieben. In den Bürgerversammlungen wurde seitens der Stadtwerke Marburg – dem Betreiber des Projekts – ausdrücklich darauf hingewiesen, dass geschützte Gebiete nicht als Standorte in Frage kommen!
Mopsfledermaus – durch FFH-Richtlinie streng geschützt
Quelle: C. Robiller / Naturlichter.de, CC BY-SA 3.0
Die Dimension des Vorhabens ist gigantisch! Mit ihm wird der Wollenberg in eine Industrielandschaft verwandelt. Zudem wurde im Planungsverlauf die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Ursprünglich von der Aufsichtsbehörde vorgesehen, wurde die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger auf dem eingeschlagenen Weg im Genehmigungsverfahren gänzlich unterbunden.
Wir stehen für die Energiewende – aber nicht für Ökostrom auf Kosten der Umwelt!
Einige Fakten:
Der Wollenberg ist Bestandteil des FFH-Gebiets „Lahnhänge zwischen Biedenkopf und Marburg“ (Natura 2000). Dort sind Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr und Mopsfledermaus nach Anhang II der FFH-Richtlinie besonders streng geschützt. Deren Lebensraum und Jagdhabitate gilt es ebenso zu erhalten wie die Vorkommen von vier Wald-Lebensraumtypen (Anhang I).
Im und am Wollenberg brüten mehrere Rotmilanpaare, leben windkraftgefährdete Populationen von Wespenbussard, Schwarzmilan, Kolkrabe, Schwarzstorch und Uhu. Es gibt 73 Vogelarten, davon 56 als Brutvögel. Hier leben 12 verschiedene Fledermausarten sowie Wildkatze und Luchs. Im Wollenberg wachsen über 150 Jahre alte Eichen. Der Wollenberg wird als Naherholungsgebiet mit ca. 18 km Rundwanderwegen von vielen Menschen genutzt. Die Wege verbinden einzigartige, sagenumwobene Natur- und Kulturstätten – wie z.B. Wichtelhäuser, Nornwand und Eckelskirche.
Die Auswirkungen von WKA im Wald sind für Vögel und Fledermäuse nicht nur durch Kollision tödlich. Tod droht auch im Umfeld der Rotoren durch Druckverlust und Platzen der Lunge (Barotrauma) sowie durch Verluste von Habitaten, Rast- und Ruheräumen.
Um die Größendimensionen des Projekts realistisch einzuschätzen, empfiehlt sich ein Vergleich: Die Stiftskirche in Wetter ist 62 m hoch, die Türme der Elisabethkirche in Marburg erreichen 80 m. WKA des Typs N117, wie sie im Wollenberg geplant sind, besitzen eine Nabenhöhe von 141 m. Über den Rotordurchmesser von 117 m ergibt sich eine Gesamthöhe von 199,5 m.
Größenvergleich: Elisabethkirche MR / WKA N117
Quelle: bi-wollenberg.org, CC BY-SA 3.0 [Wikimedia Comm.: Andol, Megacity01]
Der Wollenberg (Gipfel: 474 m ü. NN) überragt die Oberstadt von Wetter um etwa 200 m, den bekannten Christenberg (387 m ü. NN) bei Münchhausen um fast 90 m. Künftig erreichen die WKA auf dem Kamm Höhen von 669 m ü. NN. Für die enorme Beeinträchtigung des Landschaftsbilds muss der Betreiber Ausgleichszahlungen an das Land Hessen leisten, nicht aber für drohende Wertverluste von Grundstücken, Häusern und Immobilien vor Ort.
Bleibende Eingriffe in den Wald erfolgen nicht nur an den einzelnen WKA-Standorten. Massive Folgewirkungen ergeben sich ferner aus dem Bau von Kabeltrassen und Zuwegungen. Letztere sind für Achslasten bis 12 t und einem Gesamtgewicht von bis zu 164 t anzulegen sowie auch hinterher permanent befahrbar zu halten.
Zuwegebau für Windpark – Leißberg bei Oberthal im Saarland
Quelle: privat
Die Zuwegungen sind in Breite, Befestigung und Schleppradien für Schwerlasttransporte mit einer Gesamtlänge von bis zu 65 m zu erbauen. Die Transporte erfolgen nachts und sollen über Warzenbach in den Wollenberg geführt werden.
Transport eines Rotorblatts N117 im Wald bei Dillenburg
Quelle: privat
Der vormals geschlossene Wald wird in ein Schachbrettmuster aus Waldstreifen und Kahlschlägen aufgelöst, der Wollenberg in seiner Gesamtheit zerstört. Hinzu kommt: In Mittelhessen verdient fast keine Kommune an Windkraft. Investitionen in das Projekt müssen als hoch risikobehaftet bewertet werden. Am Ende ist nicht nur die Umwelt zerstört, sondern haften die Bürgerinnen und Bürger auch noch für neue Schulden.
Neuer WKA-Standort – Windpark im Wald bei Bad Laasphe
Quelle: bi-wollenberg.org, CC BY-SA 3.0
Gegenwehr:
Wir wollen den Wollenberg als Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, als Naherholungsgebiet für Lahntal und Wetter erhalten und auch die nun erforderlichen juristischen Schritte beschreiten. Dazu brauchen wir Ihre/Eure Unterstützung:
Spendenkonto:
Bernd Schautes BI-Rettet den Wollenberg
Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Konto-Nr.: 1034015313
BLZ: 533 500 00
Jeder Beitrag hilft. Auch kleinere und kleinste Beträge sind willkommen, um den Wollenberg zu retten! Helfen Sie, den Wollenberg zu erhalten! Unterstützen Sie zugleich die Unterschriftenaktion gegen den Windpark Wollenberg!
Kontakt Zur Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Wollenberg“ können Sie/könnt ihr über das folgende Formular aufnehmen oder direkt über unsere Ansprechpartner vor Ort. Zudem sind alle Interessierten eingeladen, an den regelmäßigen Treffen der BI – mitgeteilt unter Termine – teilzunehmen.