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Staupe im Wollenberg

Staupe im Wollenberg

Die Viruserkrankung Staupe grassiert im Wollenberg. Eigentlich eine typische Infektionskrankheit des Hundes befällt sie ebenso Wildtiere – insbesondere Fuchs und Waschbär. Im Wollenberg wurden, so die Auskunft der zuständigen Revierförster, in den letzten Wochen bereits tote Füchse gefunden und mussten drei erkrankte Waschbären geschossen werden. Ein Waschbär wurde zur histologischen Untersuchung eingeschickt. Der Befund lautete: Staupe und Leptospirose. Letzteres ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die ebenfalls auch den Hund befällt. Heute wurde oben abgebildeter verendeter Fuchs gefunden.

Ob auch der Tod einer im Wollenberg bereits im März verendet aufgefundenen Wildkatze – so Berichte von Dritten gegenüber der BI „Rettet den Wollenberg“ – der Viruserkrankung zugeschrieben werden kann, ist fraglich. Nach Auskunft des bei der Kreisverwaltung angesiedelten Veterinäramtes verläuft die Staupe zwar für Waschbär und Fuchs tödlich, nicht aber für Katzen. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass die Staupe nahezu flächendeckend im ganzem Landkreis Marburg-Biedenkopf verbreitet ist.

Tatsächlich sind auch in den dem Wollenberg vorgelagerten Ortschaften Erkrankungsfälle von Wildtieren zu verzeichnen. Aus Lahntal Caldern liegen Mitteilungen vor, wonach in den beiden letzten Wochen ein verendeter Dachs, mehrere Füchse und einige erkrankte bzw. tote Waschbären aufgefunden wurden. Auch haben BI-Mitglieder das Landratsamt gebeten, die Bevölkerung vor Ort über die Viruserkrankung Staupe zu informieren.

Hundehalter beispielsweise sollten darauf achten, ihre Tiere nur angeleint bei Spaziergängen im und um den Wollenberg auszuführen, was während der Setz- und Brutzeit von März bis Juli sowieso eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Darüber hinaus sollte ein Blick in den Impfpass des Tieres geworfen werden, ob der Impfschutz noch aktuell ist. Die 5-fach-Impfung für Hunde etwa schützt auch gegen Staupe und Leptospirose.

Update:
Wichtig ist ebenfalls: Die Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die sowohl bei Tieren als auch bei  Menschen auftreten kann. Wer verendete Füchse, Waschbären oder – generell – andere Wildtiere auffindet, sollte diese nicht oder allenfalls mit Handschuhen anfassen. Gleichwohl besteht keinerlei Veranlassung zu Panik oder ungerechtfertigter Beunruhigung: Eine Übertragung des Bakteriums erfolgt meist über Körperflüssigkeiten wie etwa Speichel, Blut oder Urin.

Bild oben:
Wahrscheinlich an Staupe – endgültigen Aufschluss kann immer nur eine histologische Untersuchung geben – verendeter Fuchs am 22.04.2016 im Wollenberg. Quelle: bi-wollenberg.org, CC BY-SA 3.0