Erfassungen zur Avifauna im Bereich Wollenberg 2014–2018
Mit dem Mäusebussard ist ausgerechnet der Prototyp des Greifvogels und eine für die Kulturlandschaft charakteristische Art vom Rückgang im Bestand betroffen. Das ist eines der Ergebnisse des nun von der BI „Rettet den Wollenberg“ vorgelegten Berichts. Dazu wurden im Zeitraum 2014–2018 avifaunistische Daten zu insgesamt 63 Vogelarten im Bereich Wollenberg erfasst. Erfassungsgrundlage bildeten Begehungen und Befahrungen auf jeweils unabhängig voneinander überprüften Routen, mit denen das Untersuchungsgebiet großteilig, aber nicht vollständig abgedeckt wurde.
Für den Bericht wurden die gewonnenen Daten partiell ausgewertet und für neun ausgewählte Großvogelarten visuell aufbereitet sowie mit auf den Beobachtungszeitraum gerichteten, prognostischen Aussagen zur Bestandsentwicklung versehen. Demnach ist die Bestandsentwicklung des Schwarzstorches für das Untersuchungsgebiet als stabil, die von Habicht, Sperber und Uhu als jeweils wahrscheinlich stabil einzustufen. Einzige Vogelart mit wahrscheinlich ansteigendem Bestand ist der Kolkrabe. Während die Bestandsentwicklungen für Rotmilan und Turmfalke als möglicherweise instabil, mit deutlichen Tendenzen hin zu einem wahrscheinlichen Bestandsrückgang, taxiert werden, ist die Entwicklung für den Bestand des Mäusebussards eindeutig rückläufig.
Als Erklärungsursache für entsprechende Rückgänge im Bestand werden Verschlechterungen in den Habitatbedingungen verantwortlich gemacht. Diese reichen von forstwirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Intensivierung als Beeinträchtigungsquelle über Flächenverlust durch Versiegelung bis hin zu Hinweisen auf illegale Verfolgung. Für Rotmilan und Turmfalke schließlich kam es durch den Straßenneubau B 252 zu einem Verlust von Jagdhabitaten im vorgelagerten Offenlandbereich des Wollenbergs im Nordosten.
Bericht: Erfassungen zur Avifauna im Bereich Wollenberg 2014 – 2018 (1,5 MB)
Bild oben:
Erfassungen des Schwarzstorches 2014–2018
(Kartenbasis: © OpenStreetMap-Mitwirkende, CC BY-SA 2.0, Daten von OpenStreetMap – veröffentlicht unter ODbL)